Veröffentlicht : 21. August 2023
Die Grenze wird oft überschritten, wenn Mäßigung in Exzess umschlägt und andere Entscheidungen überschattet. Wie in allen Bereichen des Lebens ist Ausgewogenheit der Schlüssel zum Wohlbefinden. Die vorherrschende Idee von der Macht der Gewohnheiten, die zu einfachen täglichen Verhaltensweisen für eine bessere Gesundheit ermutigen, hat viel für sich. Doch selbst scheinbar gesunde Gewohnheiten können der Monotonie zum Opfer fallen. Wenn man sich nur auf eine Handvoll positiver Handlungen verlässt, kann man die potenziellen Vorteile einer Vielzahl von Alternativen vernachlässigen. In dem Bestreben, die Vitalität über die 50er, 60er und 70er Jahre hinaus zu erhalten, haben wir Experten aus verschiedenen Bereichen wie Medizin, Ernährung und Bewegung konsultiert, um die gesunden Gewohnheiten herauszufinden, die von gelegentlichen Unterbrechungen profitieren könnten.
Gewohnheit 1: Ausschließlich zu Fuß gehen, um sich zu bewegen
Spazierengehen ist zweifellos gesund, denn es fördert unter anderem die Gesundheit des Herzens, die Gehirnfunktion und die Kraft der Gelenke. Wenn Sie jedoch ausschließlich zu Fuß gehen, kann dies dazu führen, dass Sie aus Angst vor Verletzungen oder altersbedingten Problemen andere wertvolle Übungen vernachlässigen. Claire Morrow, eine leitende Physiotherapeutin von Hinge Health, betont, dass das Bedürfnis des Körpers nach Bewegung mit dem Alter nicht nachlässt. Vielmehr beschleunigt das Altern den Rückgang der Muskelmasse und der Gelenkbeweglichkeit, ein Prozess, der durch Bewegung gemildert werden kann.
Um dem entgegenzuwirken, sollten Sie ein abwechslungsreiches Trainingsprogramm einführen. Die Centers for Disease Control and Prevention empfehlen einen Mix aus verschiedenen Aktivitäten: 150 Minuten pro Woche mäßig intensives Training, z. B. zügiges Gehen, zusammen mit kräftigen Ausdauertrainings wie Joggen oder Schwimmen. Zusätzlich sollten Sie zweimal pro Woche Übungen zur Muskelstärkung wie Gewichtheben oder Körpergewichtsübungen durchführen.
Angewohnheit 2: Ständiges Tragen von stützenden Schuhen
Viele ältere Menschen tragen gewohnheitsmäßig Schuhe, auch in Innenräumen, weil sie den Eindruck haben, dass diese ihnen zusätzlichen Halt geben. Diese Gewohnheit kann jedoch mit der Zeit die Fußmuskulatur schwächen. Emily Splichal, eine funktionelle Podologin, erklärt, dass die Füße durch den Kontakt mit dem Boden stimuliert werden müssen, um das Gleichgewicht und die Haltung aufrechtzuerhalten. Wenn sie in übermäßig stützende Schuhe gesteckt werden, wird dieser natürliche Prozess eingeschränkt.
Um dem entgegenzuwirken, sollten Sie zu Hause mindestens 30 Minuten am Tag barfuß gehen und Aktivitäten ausüben, die die Fußmuskeln fordern. Sensorische Einlagen können ebenfalls eine positive Stimulation bewirken. Menschen, die an Plantarfasziitis erkrankt sind, sollten sich von ihrem Arzt beraten lassen, ob sie zu Hause barfuß gehen können.
Gewohnheit 3: Wasser nur bei Durst trinken
Wasser zu trinken, wenn man durstig ist, erscheint zwar logisch, aber sich auf das Durstsignal zu verlassen, kann zu Dehydrierung führen, da unsere Sensibilität dafür mit dem Alter abnimmt. Diese chronische Dehydrierung erhöht das Risiko für verschiedene Gesundheitsprobleme.
Beugen Sie dem vor, indem Sie für eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr sorgen. Die Ernährungsepidemiologin Jodi Stookey empfiehlt, in regelmäßigen Abständen Wasser zu trinken, um eine konstante Flüssigkeitszufuhr zu gewährleisten. Der Verzehr von wasserreichen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse kann ebenfalls zur Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushalts beitragen.
Gewohnheit 4: Die Sonne meiden
Sonneneinstrahlung Das Sonnenlicht spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung unseres zirkadianen Rhythmus, der sich auf unser Schlafverhalten, unsere Stimmung und unser allgemeines Wohlbefinden auswirkt. Leider verbringen viele Menschen über 50 nur wenig Zeit im Freien.
Um dem entgegenzuwirken, sollten Sie sich morgens und am späten Nachmittag mindestens 15 bis 30 Minuten im Freien aufhalten. Die morgendliche Lichtexposition hilft, die innere Uhr des Körpers einzustellen und so die Energie und Schlafqualität zu verbessern. Die Begrenzung der Bildschirmzeit vor dem Schlafengehen trägt ebenfalls zu einem erholsamen Schlaf bei.
Gewohnheit 5: Sich für "Ernährungsriegel" entscheiden
Der Ersatz von Schokoriegeln durch Ernährungsriegel mag sinnvoll erscheinen, aber diese Riegel können versteckten Zucker und verarbeitete Zutaten enthalten. Übermäßiger Zuckerkonsum beschleunigt den Alterungsprozess, indem er zu Kollagenschäden und Hauterschlaffung beiträgt.
Um dem entgegenzuwirken, sollten Sie die Nährwertkennzeichnung genau prüfen und auf das Verhältnis von Eiweiß und Ballaststoffen zu Zucker achten. Entscheiden Sie sich für Vollwertkost wie Obst, Gemüse, Getreide und mageres Eiweiß und nicht für verarbeitete Alternativen.
Gewohnheit 6: Eier meiden
Eier, die einst wegen ihres Cholesteringehalts verteufelt wurden, sind entlastet worden, da neuere Forschungen einen schwachen Zusammenhang zwischen Cholesterin in der Nahrung und schädlichen Cholesterinwerten im Blut festgestellt haben. Eier sind reich an wichtigen Nährstoffen wie Cholin, Vitamin D und hochwertigem Eiweiß.
Nehmen Sie Eier als Teil einer gesunden Ernährung zu sich und achten Sie dabei auf den Cholesterinspiegel. Jüngste Studien legen nahe, dass ein Ei pro Tag einen positiven Beitrag zur Herzgesundheit leisten kann. Das vitaminreiche Eigelb ist besonders vorteilhaft für die Vorbeugung von Makuladegeneration und die Verbesserung der Knochengesundheit.
Die Einbeziehung von Abwechslung und Ausgewogenheit in diese gut gemeinten Gewohnheiten kann dem Einzelnen helfen, seine Vitalität und sein Wohlbefinden in den verschiedenen Lebensphasen zu erhalten.
Dr. Dee Dan